Ein spiritueller Führer, der mit dem Ehebruch seiner Frau konfrontiert wird: Seelen und Körper im Kampf geben sich ein Stelldichein in diesem unbekannten Meisterwerk von Verdi, das durch Debora Waldmans Zusammenarbeit mit dem Orchestre Dijon Bourgogne wieder zum Leben erweckt wird.
Ende der 1840er Jahre hatte Verdi gerade die 30 überschritten, als er kurz hintereinander zwei Meisterwerke schrieb, Macbeth (1847) und Luisa Miller (1849). Ihr Erfolg sicherte ihm eine gewisse kreative Freiheit. Auf welches neue Thema sollte er sich konzentrieren? Nur wenige Opernliebhaber kennen die Antwort, und das aus gutem Grund: Stiffelio wurde schließlich vom Komponisten selbst vom Spielplan genommen, trotz der Schönheit einer Partitur, die ihm sehr am Herzen lag. Die Handlung, die Piave aus einem zeitgenössischen Stück entwickelt hat, erinnert an ein Drama der skandinavischen Schule. Der Pastor Stiffelio, der mit seiner Frau Lina zu seiner Gemeinde zurückkehrt, muss feststellen, dass sie ihn betrogen hat. Der Kampf zwischen Rachegelüsten und dem Wunsch nach Vergebung in seiner Seele hat Verdi zu einigen seiner schönsten Seiten inspiriert. Doch der Skandal eines solchen Ehebruchs und der Hinweis auf eine Scheidung auf der Bühne riefen die Zensur auf den Plan. Erst 1992 wurde die Originalpartitur durch die Entdeckung von autographen Fragmenten in Verdi-Archiven rekonstruiert.
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