Mozarts Requiem, das von der Legende des "grauen Mannes" umgeben ist, der an die Tür des Mozartschen Hauses klopfte, ist wahrscheinlich die berühmteste Totenmesse der Musikgeschichte. Es ist aber auch ein zeitloses Meisterwerk, in dem Mozarts dramatisches Genie in den Dienst der höchsten Spiritualität gestellt wird.
Mozarts 1791 komponiertes und unvollendetes Requiem ist zweifellos eine der Partituren, die einen fast legendären Status erlangt haben. Nicht nur seine testamentarische Qualität, sondern auch die mysteriösen Umstände seiner Entstehung waren Gegenstand tausender Spekulationen und Variationen, die das Werk in eine tragische Dunkelheit hüllten. Die Legende des Requiems, die von Theater, Literatur und Film Stein für Stein aufgebaut wurde, hat das Bild eines Mozart geprägt, der bis zu seinem letzten Atemzug verbissen an einem Werk arbeitete, das als übernatürlicher Ruf empfunden wurde und von der vibrierenden Intensität seines Glaubens zeugte. Hunderte von Seiten an Kommentaren würden den Reichtum einer Partitur, die in der als tragisch geltenden Tonart d-Moll geschrieben wurde, nicht erschöpfen. Eine von Händel übernommene Hymne erklingt in der Ouvertüre und durchdringt das prächtige Kyrie, das bald von der Fuge bearbeitet wird; das Dies Irae donnert mit chorischer Kraft, die im Orchester durch dramatische Tremoli verstärkt wird; das Confutatis blendet durch seine harmonische Kühnheit; das Lacrimosa, ein trauriges Wiegenlied, beschwört auf unvergleichliche Weise die Ströme der Tränen herauf... Mal ernst und archaisch, mal mit opernhaften Echos gespickt, die an Zoroaster oder die Königin der Nacht erinnern, bleibt das Requiem eine unerhörte Partitur und einer der großen Meilensteine in der Musikgeschichte.
Art
- Musik
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- Klassische Musik
- Konzert