Violine und Klavier verblassen vor der Kreativität von Adélaïde Ferrière und ihrer Marimba in diesem virtuosen Programm, in dem die Musik lebendiger denn je zu sein scheint. Als Zugabe gibt es eine bewundernswerte Seite der allzu unbekannten Florence Price.
Die Symphonie in C (1855), ein Werk des siebzehnjährigen Bizet, zeigt zwar den Einfluss von Mendelssohn und Gounod, aber auch eine Natürlichkeit und ein melodisches Genie, das bereits an L'Arlésienne denken lässt. Bizet? Da kommt einem Carmen in den Sinn, die Pablo de Sarasate 1882 mit einer Fantasie für Violine begrüßte, die eines seiner bekanntesten Werke bleiben sollte. Zwölf Minuten instrumentaler Hochseilakt, ausgeführt auf der Marimba von Adélaïde Ferrière, die auch den Solopart des Klaviers in Gershwins berühmter Rhapsody in Blue (1924) übernahm. In dieser für unsere Ohren neu geschaffenen Seite verschmelzen Energie und "jazzige" Langsamkeit. Selten und aufregend ist schließlich das Andante moderato (1929) von Florence Price, der ersten schwarzen Amerikanerin, die als Komponistin anerkannt wurde, und deren Stil zwar von Dvorák beeinflusst ist, aber die typischen pentatonischen Melodien der afroamerikanischen Tradition aufweist.
Im Rahmen der Fête de la Musique 2024
Datum
Freitag, 21.06.2024 um 20 Uhr