Orchestre Philharmonique de Radio France, Concert #2

Wer kann dem kraftvollen, tellurischen Beginn des ersten Konzerts von Brahms widerstehen? Sir John Eliot Gardiner und Alexandre Kantorow lassen in diesem zweiten Teil ihres großartigen Diptychons Klavier und Orchester verschmelzen, bevor eine von Dvoráks fesselndsten Symphonien erklingt, die von slawischer Seele durchdrungen ist.

Brahms' Konzert Nr. 1, ein Werk eines einundzwanzigjährigen jungen Mannes, der noch unter dem Einfluss von Robert und Clara Schumann stand, hatte einen chaotischen Start: Zunächst als Symphonie geplant, wurde es bei seiner Uraufführung 1859 missverstanden und in Leipzig ausgepfiffen. Man mag es kaum glauben, aber die Pracht der Partitur ist heute allgemein anerkannt, mit ihrem vehement beginnenden ersten Satz (den Bruckner bewunderte!), dem Adagio in Form eines verinnerlichten Kirchenliedes und dem heiteren Finale mit seinen volkstümlichen und tänzerischen Akzenten. Dvoráks Sinfonie Nr. 6 (1880), die für seine "slawische" Periode charakteristisch ist, beginnt mit einem Allegro von großer Ruhe, einer wahren Demonstration orchestraler Kompositionskunst. Das folgende Adagio mit seiner nächtlichen Stimmung lässt die instrumentalen Klangfarben erstrahlen und bietet dramatische Einschnitte. Anstelle des traditionellen Scherzos fügt Dvorák ein "Furiant" ein, einen kräftigen tschechischen Tanz mit komplexer Metrik, der am Tag der Uraufführung gesungen wurde. Das Finale, in dem der Brahms'sche Einfluss spürbar ist, ist zunächst melodiös, wird dann aber von einem rhythmischen Crescendo und einem wilden Jubel erfasst.

Art

  • Musik
  • Konzert

Preise

Art Mind. Max.
Normalpreis 5,50€ 65€

Datum

Freitag, den 28. März 2025 um 20 Uhr