Exposition VALENTIN CARRON

In der Chapelle des Elus, die sich in den Räumlichkeiten des Fremdenverkehrsamts befindet, wird vom 7. Juni bis zum 28. September 2023 eine neue Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Consortium gezeigt.

Valentin Carron (1977, Fully) ist ein Schweizer Künstler, der für seine bildhauerischen Arbeiten bekannt ist.
Da er im Kanton Wallis lebt, lässt er sich von Landschaften und seiner unmittelbaren Umgebung inspirieren. Auf seinen Wanderungen nähren architektonische Elemente und volkstümliche Objekte, Kunstwerke im öffentlichen Raum, Museen oder auch Schweizer Stiftungen seine Vorstellungskraft.

Valentin Carron neigt zur Aneignung und sammelt, häuft, stellt nebeneinander, verfremdet und verwandelt die Darstellungen vergessener gewöhnlicher Formen, wobei er den Betrachter dazu anregt, einen neuen und aufmerksamen Blick auf seinen Alltag zu werfen. Gegenstände, die vertraut, aber anonym aussehen, werden auf diese Weise täuschend echt nachgebildet. Dorfbecken aus Stein
werden zu Skulpturen aus Kunstharz, Kreuze wechseln von Stein zu Styropor oder Glasfaser, Schweizer Uhren zu Spanholz. Es sind allesamt Bilder aus der Folklore, die ihrer ursprünglichen Funktion entfremdet wurden und die idealisierte Wahrnehmung der Schweiz hinterfragen. Der Künstler eignet sich diese Stücke der Realität an, kopiert sie aber nicht; er repliziert sie, interpretiert sie und überträgt sie durch die Veränderung des Materials in eine neue Realität.

Die Werke wecken dann Zweifel und stellen die Frage nach der Authentizität.
Auf Einladung des Fremdenverkehrsamts Dijon Métropole wird seine Skulptur Ravage with pink granite (nach Tommasini), die aus der Sammlung des Consortium Museum* stammt, in der Kapelle der Auserwählten vor der Kreuzabnahme von Jean Jouvenet* aufgestellt. Dieses Werk, das die Täuschung des Künstlers symbolisiert, ist die Replik einer bestehenden Skulptur, die sich auf dem
dem Vorplatz der Bibliothek von Lausanne steht, die 1976 von André Tommasini* im Rahmen der 1%-Kunstinitiative geschaffen wurde. Valentin Carron unterläuft hier das Erbe der Vergangenheit und eignet sich gleichzeitig die Arbeit seines Vorgängers an. Die Skulptur, die ursprünglich aus rosa Granit (pink granite) bestand, wurde aus Harz und bemaltem Polystyrol nachgebildet. Nicht ohne Humor findet das vernachlässigte Werk
und wird so in gewisser Weise wieder zu etwas Besonderem.