"Der Wind der Straßen darf nicht in dieses Haus eindringen" Federico Garcia Lorca
Ein kleines Dorf in Spanien in den 1930er Jahren.
Nach dem Tod ihres zweiten Mannes verordnet Bernarda Alba ihren fünf Töchtern im Alter von 20 bis 39 Jahren und ihrer Mutter einen Trauerfall, der sie acht Jahre lang in völlige Isolation zwingt. So will es die andalusische Tradition.
Angustias aus Bernarda Albas erster Ehe ist die einzige Tochter mit einer hohen Mitgift. Sie ist mit Pepe le Romano verlobt, einem gut aussehenden Jungen, der viel jünger ist als sie und dem es um die Mitgift geht. Doch Adela, die jüngere der beiden Schwestern, ist viel hübscher.
Um den jungen Mann herum, der für die eingemauerten Frauen ein Objekt der Begierde ist, zeigt das Haus die Gewalt einer von innen heraus verriegelten Gesellschaft, die dazu bestimmt ist, zu explodieren.
Federico García Lorca schrieb dieses Stück 1936 im Gefängnis, zwei Monate vor seiner Hinrichtung. Es dauerte fast dreißig Jahre, bis es in Spanien aufgeführt wurde. Es wurde lange Zeit von den Franco-Machthabern zensiert, weil der Autor darin die Last der Traditionen kritisiert und gleichzeitig den langen Rückzug eines geknebelten Landes ankündigt, das in seinen Überzeugungen und seinem Aberglauben gefangen ist. Auch wenn Bernarda Albas Haus nicht direkt ein politisches Stück ist, so prangert es doch die Last einer erstickenden Gesellschaft an und hinterfragt das Wesen der Tyrannei, intim und politisch.
Art
- Theater
- Kunst und Spektakel
- Theater
Datum
Donnerstag, 04. April 2024 um 20 Uhr