"Lieben Sie Brahms?", fragte Françoise Sagan vor kurzem... Man glaubt, die Antwort zu kennen angesichts dreier meisterhafter Partituren des Mannes, der nicht nur einer der tiefgründigsten Melodisten, sondern auch einer der gelehrtesten Komponisten der Musikgeschichte bleibt.
Die 1873 komponierten Variationen über ein Thema von Haydn stellen mit ihrer klassischen Strenge eine Demonstration der Technik dar, die in der imposanten abschließenden Passacaglia ihren Höhepunkt findet. Dieses gewaltige "Handwerk" ist ein unbestreitbares Brahms'sches Markenzeichen, das in der Symphonie Nr. 3 (1873) mit ihrem olympischen ersten Satz, den subtilen Modulationen des kontemplativen Andante mit seinen holzigen Klangfarben, der unwiderstehlichen Melodie mit ungarischen Anklängen im dritten Satz und dem gedämpften Heroismus des Finales zum Ausdruck kommt. Das Klavierkonzert Nr. 1 verwirrte zwar das Publikum im Jahr 1859, entlockte Bruckner jedoch einen Ausruf der Bewunderung, der seither allgemein geteilt wird. Der Solist ist hervorragend in das Orchester integriert und spielt im ersten Satz vehement und lyrisch, im Andante spirituell und verinnerlicht, in dem man eine heimliche Hommage an Clara Schumann sehen wollte, und im brillanten Finale volkstümlich und tänzerisch. Als junger Mann, der in den Augen des Ehepaars Schumann "aus dem Norden kam", begann der Lehrling Brahms hier mit einem Meisterstück...
Art
- Musik
- Musik
- Klassische Musik
- Konzert
Datum
Mittwoch, 12.06.2024 um 20 Uhr