Le Tour d’écrou | Britten

Die vierte von Brittens sieben Opern ist zweifellos eine der faszinierendsten, die zwischen Geistern und Phantasien spielt.

The Turn of the Screw basiert auf einer berühmten Kurzgeschichte von Henry James aus dem Jahr 1898 und handelt von den Erinnerungen einer namenlosen Gouvernante, die von einem unsichtbaren Vormund beauftragt wird, die Nachfolge einer gewissen Miss Jessel anzutreten, die vor kurzem unter ungeklärten Umständen gestorben ist, um sich um zwei kleine Kinder, Miles und Flora, zu kümmern. Nach und nach stellt sich heraus, dass Miss Jessel und der verstorbene Peter Quint, der ihr Geliebter war, in dem abgelegenen Haus auf dem Land spuken. Was haben sie mit den Kindern zu tun? Warum versuchen sie, die Kinder aus der Reserve zu locken? Gibt es wirklich Geister? Zwischen dem Unheimlichen und dem Wunderbaren klafft eine unentscheidbare Lücke, die ebenso eng wie künstlerisch fruchtbar ist - der Spalt des Phantastischen, das nach der Definition von Tsvetan Todorov "das Zögern eines Wesens, das nur die Naturgesetze kennt, angesichts eines scheinbar übernatürlichen Ereignisses" ist. Britten bringt mit erstaunlich sparsamen Mitteln die "beunruhigende Fremdheit" von James auf die Spitze.