L’Uomo Femina

Zwei Schiffbrüchige stranden auf einer von Frauen regierten Insel, auf der die Männer gefügig, kokett und sogar ein wenig ängstlich sind. Agnès Jaoui greift diese erstaunlich moderne Fabel aus dem 18. Jahrhundert mit Freude auf und regt zum Nachdenken über die Rollen an, die die Gesellschaft dem einen oder anderen Geschlecht zuweist.

Prinzessin Cretidea herrscht unangefochten über ihre Untertanen. Sie führt die Armeen, sammelt Liebhaber und beruhigt ihren Günstling, der befürchtet, eines Tages verlassen zu werden, wenn ihm seine Frisur missfällt. Doch die Prinzessin verliebt sich unsterblich in Roberto, den einen der beiden Schiffbrüchigen, der sich weigert, sich den Gesetzen der Insel zu unterwerfen. Es beginnt eine lebhafte Debatte, die von Galuppis flammender Musik begleitet wird: Wer soll sich unterwerfen? Wer soll regieren? Wer ist das schwache Geschlecht? Nachdem Vincent Dumestre und Le Poème Harmonique die Farben von Lullys mächtiger Armide hochgehalten haben, kehren sie mit diesem satirischen Juwel an die Opéra de Dijon zurück, um eine hochkarätige Besetzung zu begleiten.