Ô mon bel inconnu

Ein Hutmacher, seine Frau, seine Tochter und ihr Dienstmädchen, amouröse Missverständnisse zwischen einer Boutique in der Innenstadt und einer Villa am Meer: In Ô mon bel inconnu skizziert Sacha Guitrys brillante und scharfe Feder auf wunderbare Weise die Missstände einer Gesellschaft, die von der Ferne träumt, zur lebhaften Musik von Reynaldo Hahn.

Eine bürgerliche Tragödie, die zur Komödie wird, so stellte der geistreiche Sacha Guitry gerne Ô mon bel inconnu vor, ein Stück mit einem vielsagenden Titel: unausgesprochene Fantasien einer romantischen Begegnung, Trugbilder eines besseren Alltags... Eine Situation, die nicht ohne Echo auf unsere eigenen unausgesprochenen Sehnsüchte ist. Der Komponist Reynaldo Hahn entwirft eine Partitur zwischen Kaffeehauskonzert und großen romantischen Seiten, in der Saxophon und Klavier auf die Streicher antworten. Émeline Bayard bringt die Eleganz der 30er Jahre auf die Bühne und enthüllt in einer lebhaften Inszenierung die Missverständnisse, Ungeschicklichkeiten und komplexen Strategien der liebenswerten Protagonisten. Ein spritziges und säuerliches Musical zwischen Humor und Poesie.