Das Violinkonzert von Strawinsky, das Isabelle Faust mit ihrem leuchtenden Bogen und dem außergewöhnlichen Sir John Eliot Gardiner dirigiert, steht im Mittelpunkt dieses Orchesterbouquets, in dem die Modernität von Chabrier, die unter dem Hedonismus durchbricht, den betörenden und manchmal beunruhigenden Visionen eines Debussy auf dem Höhepunkt seiner Kunst vorangeht.
Chabriers España, eine brillante und raffinierte Partitur, die fünf Jahre vor der Suite pastorale entstand, bietet das schillernde Bild eines zum Teil imaginären Spaniens, in dem das Temperament der aragonesischen Jota neben der Sinnlichkeit der andalusischen Malagueña steht. "Am Ende müssen die Menschen aufstehen und sich küssen", erklärte der Komponist, ohne jedoch alles dem Pittoresken zu opfern: Die modernen orchestralen Farben wurden von Falla und Mahler bewundert. Debussys "Images" (Bilder), von denen das zweite, "Iberia", die Beschwörung von Volksfesten und nächtlichen Zaubern mit beunruhigendem Schimmer fortsetzt, verweisen ebenfalls auf Spanien. Die Stücke "Gigues" und "Rondes de printemps" strahlen die paradoxe, manchmal archaisch anmutende Modernität des reifen Debussy aus, dessen Kühnheit, die stets von Eleganz durchzogen ist, Ravel überwältigte.
Strawinskys virtuoses Violinkonzert, das mit den fast zeitgleichen Werken von Schönberg, Berg, Prokofjew und Bartók vergleichbar ist, nutzt alle Möglichkeiten des Instruments und erzählt eine Geschichte, in der die fast "barbarische" Raserei, die oft mit dem Autor des Sacre in Verbindung gebracht wird, mit Momenten ergreifender Nostalgie abwechselt.
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- Musik
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- Klassische Musik
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