Das Werk wurde für vier Solostimmen (Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass), gemischten Chor und Symphonieorchester komponiert und folgt genau dem lateinischen Text des Stabat Mater, wie ihn Pergolesi in seiner berühmten Partitur von 1736 verherrlicht hatte.
Der Text aus dem 13. Jahrhundert, der den Schmerz der Jungfrau zu Füßen des Kreuzes feiert, ist von ernster Feierlichkeit erfüllt, was die von Rossini gewählte Ästhetik voller vokaler Verführung und opernhaftem Hedonismus umso überraschender macht.
Diese sehr weltliche, ja sogar sinnliche Färbung zog dem Komponisten sofort einen Schwall von Kritik zu: Wie konnte er es wagen, mit einem religiösen Thema zu unterhalten?
Wie kann man zum Beispiel verstehen, dass das Cujus animam gementem, das den Blick der Mutter auf ihren gekreuzigten Sohn beschwört, einem Marsch entspricht, der von einem schneidigen Tenor gesungen wird? War das nicht am Rande der Blasphemie?
Rossini nahm diese Art von Ungereimtheiten und seine gesamte theatralische Vorstellungskraft auf sich und wischte die Einwände beiseite: Das Wichtigste sei, dass die Musik, egal welchen Charakter sie habe, von höchster Qualität sei.
In der besten Tradition der barocken Frömmigkeit, die von der Romantik verherrlicht wurde, orchestrieren lyrischer Überschwang und majestätischer Ernst eine neue, buchstäblich wundersame Verschmelzung des Profanen und des Heiligen.
Art
- Musik
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- Lyrische Kunst
- Konzert
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Patrimoine culturel