Das Kunstmuseum von Dijon, das im Herzogspalast untergebracht ist, enthüllt im Mai 2019 nach zehn Jahren Umbauarbeiten einen Bereich, der einer kompletten Verwandlung unterzogen wurde. Um die Sammlungen in ihrem neuen Umfeld zu entdecken, haben wir uns für eine Besichtigung mit einem Führer des Fremdenverkehrsamtes entschieden.

Eine Architektur, die durch Jahrhunderte geht

Unser Führer empfängt uns auf dem Vorplatz Square des Ducs. Wir gesellen uns zu einer kleinen Besuchergruppe, hauptsächlich Einwohner von Dijon, die es kaum erwarten können, die Sammlungen des Museums wiederzuentdecken. Man erzählt uns, hier seien mehr als 1500 Kunstwerke zu sehen. 

Bevor wir uns ins Gebäudeinnere begeben, betrachten wir die Architektur des Herzogspalastes  von Burgund. Der architektonische Komplex umfasst mehrere verschachtelte Gebäudeteile, die in unterschiedlichen Epochen konstruiert wurden. Die ältesten davon, im spätgotischen Flamboyantstil, sind der herzogliche Wohntrakt und  der Turm Philipps des Guten (Tour Philippe Le Bon)

Wir gelangen zur anderen Seite des Bauwerks, an der eine elegante klassische Fassade aus dem 17. und 18. Jahrhundert prangt. Die des Museums, die im 19. Jahrhundert an der Place de la Sainte-Chapelle errichtet wurde, weist nun zwei zeitgenössische Erweiterungen auf: das goldene Dach und ein verblüffendes Glasdach, das die Firstkonstruktion des Palastes akzentuiert.

Die Kunstwerke, die man auf keinen Fall verpassen sollte

Die Führung durchs Musée des Beaux-Arts von Dijon ist eine wundervolle Gelegenheit, bestimmte Werke, die hier zu sehen sind, zu betrachten und näher zu verstehen. Der chronologischen Reihenfolge der großen geschichtlichen Epochen folgend zeigt uns unser Führer ein paar sorgfältig ausgewählte Ausstellungsstücke.

Wir entdecken die verblüffenden Grabmasken, die  Fayumportraits genannt werden.Diese auf Holz gemalten Exemplare aus dem alten Ägypten bedeckten die Gesichter von Mumien. Im großen Saal des Palastes befinden sich die beidenGräber der Herzöge von Burgund.Fasziniert betrachten wir die bewundernswert geformten Trauernden, die die Platten aus schwarzem Marmor stützen, auf denen die liegenden Figuren ruhen.

Unter den Gemälden halten wir das Portrait „La Dame à sa toilette“ fest. Die leicht bekleidete Dame mit dem Perlenschmuck auf dem Kopf verkörpert den weibliche Schönheitskanon der Renaissance. Das mit Lack und Muschelperlmutt verzierte japanische Schränkchen mit den vielen Schubladen bleibt ein Meisterstück der außereuropäischen Sammlung des Museums. 

Wir gelangen in den Statuensaal, der noch immer von der Präsenz der Zeichenschule im 18. Jahrhundert geprägt ist. Er wird von einer prächtigen Decke gekrönt, die von Paul Prudhon zu Ehren der Fürsten von Condé, Gouverneure von Burgund, bemalt wurde.

Natürlich bewundern wir auch noch „Das in den Hafen zurückkehrende Fischerboot“ von dem Impressionisten Claude Monet, bevor wir unsere Besichtigung mit dem Raum, der den Werken von François Pompon gewidmet ist, abschließen. Zwischen dem Pelikan, dem Hasen und dem großen Hirschen entdeckt man hier die beiden Prototypen des berühmten Eisbären! Wir beschließen, unseren Tag im Jardin Darcy fortzusetzen, um die Reproduktion des Originalwerks des Burgunder Bildhauers zu sehen. Da aber inzwischen schon die Mittagszeit gekommen ist, machen wir erst mal eine Pause in der Brasserie des Beaux-Arts, um uns zu stärken!